Mit der Ausstellung „Neues Verschollenes II“ präsentiert Inés Bartel Kunstwerke und Fotoarbeiten. Die Ausstellung können Sie vom 23.09.2022 bis zum 28.10.2022 in unserer GALERIE im KIEZ besuchen.
20 Jahre Bildergeschichten von Reisen nach Schottland, Irland, Portugal und Italien.
Was für die Schotten Kilt, Dudelsack, Whisky und Haggis bedeutet, ist für die Iren Tanzen, Whiskey, Guinness und Irish Stew. Humor haben beide, allerdings kann er sarkastisch und teilweise schwarz sein. Während der Ire über 44 Grüntöne zählt, liebt der Schotte die vielen Blautöne, die die Landschaft und den Himmel prägen. Ein mystischer Hauch, der besonders bei Nebel unvergleichliche Lichterscheinungen hervorbringt. Geschichten von den atemberaubenden Küsten, Klippen und Hochmoore.
Beim Zwischenstopp auf der grünen portugiesischen Insel Madeira fand ich bunte Türen und sonderbare Fische.
Rom, die ewige Stadt, überwältigt immer wieder mit ihrer geschichtsträchtigen Architektur und dem mediterranem Flair Italiens. Besonders das Colosseum berührte mein Herz. Es war als bebte der Boden noch vom Geschrei der Zuschauer bei den Kämpfen der Gladiatoren. Unterbrochen nur vom Brüllen der Löwen. Florenz dagegen überraschte mich mit faszinierenden Werken von Straßenkünstlern und ungewöhnliche Verkehrsschildern, die die Berliner Verwaltung in den Wahnsinn treiben würden.
Vor kurzem zog es mich mit einigen Freundinnen nach Neapel. Pompeij und der Vesuv waren unser Ziel. Das Leben vor dieser Tragödie wurde durch farbige Wände, Mosaikfußböden und Badehäuser sichtbar. Wie schön muss das Leben hier gewesen sein. Und dann oben im Schneesturm kurz vor dem Kraterrand, stellte ich mir die Explosion vor – es gab kein Entkommen.
Alle Orte lehrten mich Ehrfurcht vor der Natur und ihrer Historie. So unterschiedlich diese Welten, so fesselnd ihre Eigenheiten. Ich fand Licht und Schatten, kleine Kostbarkeiten, den Widerspruch zwischen dem hektischen Pulsieren einer Stadt sowie der sanften Ruhe in einer atemberaubenden Landschaft.
Details werden bedeutsam – die Neugier treibt mich weiter und Geschichten entstehen dabei wie von selbst. Die Bilder in diese Ausstellung zeugen ein wenig von diesen Weltenwanderungen der letzten Jahre. Surfen Sie mit ihren Blick durch alte Erinnerungen, neue Interpretationen und kleine Raritäten. Storytelling – mein „feeling“ für Märchen, das Aufspüren und Erzählen von Wunder.
Die Zeit anhalten und vergessen lassen.
Inés Bartel