„RuDi", das Kultur- und Nachbarschaftszentrum, gelegen im Rudolfkiez, nahe der Oberbaumbrücke, dicht an der „Oberbaum-City", dem ehemaligen Standort vom „NARVA"-Glühlampenwerk – in dem viele tausend Mitarbeiter vor über 20 Jahren ihren Arbeitsplatz verloren, wo sie „ abgewickelt" wurden, wo sie ihren Lebensmittelpunkt aufgeben mussten und wegzogen. Hier hat sich im Verlaufe der letzten Jahre dank vieler Initiativen das Kiezleben neu geordnet. Mit Hilfe von EU-Fördermitteln konnte unter URBAN II neue Vielfalt, in gesellschaftlicher und sozialer Hinsicht, entstehen. Unter der Zusammenarbeit mit „RuDi" – dem Kiezladen, der Bürgerinitiative „OBELISK" und mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gelang es damals, den Verslumungstrend des Kiezes aufzuhalten. Ein Quartiersprojekt des Bezirksamtes sorgte dafür, dass der Ladenleerstand abgebaut wurde und der Kiez neuen „Aufschwung" nahm. |
Mit der Sanierung eines leer stehenden „Inspektorenhauses", das ehemals dem Schulgebäudekomplex der Emanuel-Lasker-Schule zugeordnet war, konnte „RuDi" seine Angebote im Kiez in bildender, kultureller, sozialer und politischer Hinsicht erweitern. Aus dem Kiezladen, einem ehemaligen Gemüseladen, erwuchs ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum, das seinesgleichen im Friedrichshainer Gebiet sucht – so die Aussagen der Nutzer und Freunde des „RuDi". Mit der Erweiterung der räumlichen Nutzung stiegen auch die Möglichkeiten für die Einbindung von Arbeitskräften, die über das Arbeitsamt und die Jobcenter für den „ersten Arbeitsmarkt" fitgemacht werden sollen. Hier haben arbeitslose Menschen die Möglichkeit, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten, wieder zu stärken oder gar neu zu entwickeln.
Da es öfter bei den Kollegen, die mit Hartz IV leben müssen und den Behörden regelmäßig zu Komplikationen kam – keiner wusste so richtig, an wen man sich vertrauensvoll mit seinen Problemen wenden kann – entstand die Idee, eine Beratungsstelle im „RuDi" für die Bezieher von sozialen Leistungen, Hartz IV und die damit verwobenen Probleme zu installieren.
Seit 2008 gibt es nun diese Beratungsstelle. Mit dem Slogan „Hartz IV und was nun?" hat Herr Zöllner mit seinen Erfahrungen ein „glückliches Händchen" im Umgang mit den Klienten bewiesen und durch sein Engagement ein breites Netzwerk geschaffen, das über unsere Bezirksgrenzen hinaus agiert. So kann er unter anderem auch zu verschiedenen Rechtsanwälten vermitteln. Durch gute Öffentlichkeitsarbeit wurde er bekannt und durch seine stetig wachsende Kompetenz vielen Hilfesuchenden ein vertrauenswürdiger Partner. Seine Hilfsangebote umfassen die Überprüfung von Sanktionsbescheiden, Miet- und Heizkosten, Erstattungsbescheiden, Leistungseinstellung, fehlerhafter Anrechnung von Einkommen, Energie- und Mietschulden sowie Umzugsproblemen. Manchmal begleitet er als Vertrauensperson auch zu den Vorstellungsterminen ins Jobcenter. Wer mit ihm ins Gespräch kommt, merkt sofort , dass er sich mit seinem Problem bei ihm in den besten „Beratungshänden" befindet.
Sein menschlich-persönliches und gesellschaftlich-soziales Engagement über seinen arbeitszeitlichen Aufgabenbereich hinaus ist sehr lobenswert. So ist er auch für seinen „schwachen Nachbarn" eine „starke Stütze", obwohl er selbst oft persönliche Zuwendung und Hilfe gebrauchen könnte.
Heute, am 19.12. ist bestimmt ein aufregender Tag im Leben von Detlef Zöllner. Der „RBB" hat sich angekündigt und wird über die Situation der ihm bekannten sozialen Härten und darüber, wie sich das Thema „Altersarmut" in seinen Beratungen auswirkt, im Fernsehen berichten.
gabra