rudi-main

rudi logo100

das

Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Berlin feierte Geburtstag

Die 775-jährige Jubilarin lud am 27.und 28.Oktober 2012 zu einem außerordentlichen Spektakel ein.
Die Feierlichkeiten wurden mit einem Gottesdienst in der St. Marienkirche eingeleitet. Der ev. Landesbischof Markus Dröge erinnerte hier in seiner Predigt an die gewachsene Entwicklung der Stadt mit dem stetigen Zugewinn im geistigen, kulturellen, handwerklichen und wissenschaftlichen Sinne durch die Vielzahl von Zuwanderern seit der Gründung Berlins. Ohne sie wäre Berlin nicht das, was es heute ist.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hatte abends 300 Persönlichkeiten der Stadt und Gäste zum 775.Jubiläum in die Nikolaikirche eingeladen.

An diesen zwei Tagen zeigte die Sonne ihr schönstes Gesicht, und zehntausend Berliner konnten mit ihren Gästen aus nah und fern bei herrlichstem Wetter feiern. Die Feierlichkeiten zogen sich durch das Nikolaiviertel hin; ganz nahe der Wiege Berlins. Dicht gedrängt liefen die Menschen aus allen Himmelsrichtungen herbei, um die in den Medien angekündigten Attraktionen im Berliner Zentrum zu begutachten. So fiel bestimmt nur selten einem Fußgänger auf, dass im Fußgängerbereich der Rathausstraße für Unkundige Texte zu lesen waren, die auf Besonderheiten der Stadt aus Geschichte und Gegenwart aufmerksam machten. Selbst dem kundigen Berliner wird das Eine oder Andere wieder in Erinnerung gerufen worden sein. Wer Glück hatte, konnte sich dem Strudel entziehen und so lange verweilen, bis er die Textzeilen vollständig erfasst hatte. Einerseits sind solche Ideen ja ganz ansprechend, andererseits regt es bestimmte Gemüter wieder zu ähnlichen Aktionen an, die in Fassadenschmierereien münden könnten. Was einerseits gut gemeint ist, könnte für andere die Aufforderung zu unkontrollierten und unerwünschten Handlungsweisen sein – schoss es mir so durch den Kopf, und bestimmt werden nur wenige diese Gedanken mit mir teilen...

Aus einem der Straßentexte erfuhr ich, dass ein „Henker" einer der ersten Angestellten der Stadt war und aus den Steuereinnahmen finanziert wurde. Übrigens, das Beil des letzten „Vollstreckers" konnte man in der Ausstellung im Ephraim-Palais, in der Ausstellung „BERLINmacher", betrachten.

Als ich mich endlich im Nikolaiviertel befand, war vor lauter Menschen nicht mehr viel von den Dingen zu sehen, wegen der ich eigentlich herkam. Mühsam drängelte ich mich an eine Gruppe „Schwarzer Husaren" heran, die extra aus Polen anreiste, um unser Stadtfest mitzugestalten. Natürlich klickten hier unentwegt die Fotokameras, um das beste Erinnerungsfoto zu erhaschen. Bewundernswert gelassen verweilten die in historische Gewänder gekleideten polnischen Bürger und ließen sich bestaunen. Und das alles ohne Spendenaufforderung!

1 P1070063 2 2 P1070065 2
3 P1070066 2 4 P1070071 2

Je weiter man ins Nikolai-Viertel vordrang, umso mehr Gedränge gab es, und die Freude am Dargebotenen wurde einem fast genommen. Trotzdem gelang es mir, einem Schmied beim Handwerkern zuzusehen und ein paar Blicke von Artisten zu erhaschen, die in historischen Kostümen ihre Künste darboten. Die große Mittelalter-Party zog sich um die Nikolaikirche und ließ gelegentlich den Blick auf Gaukler und Minnesänger zu. An einem mittelalterlichen Badehaus bot es sich an zu verweilen, und bei den Händlern ließen sich so mancherlei handgefertigte Erzeugnisse kaufen. Die Organisation der Attraktionen steuerte hauptsächlich der Verein „Nikolaiviertel e.V." Von der sonst durch den Verein getragenen „beschaulichen Ruhe im Viertel" war an diesem Wochenende nicht viel zu merken. Das war auch so gewollt, und die Anwohner ertrugen alles eher gelassen.

5 P1070074 2 6 P1070073 2
7 P1070079 2 8 P1070081 2

Abends setzte ein feuriges Spektakel ein. Französische Künstler, die Compagnie Carabosse, jonglierten mit lodernden Feuerelementen und versetzten die Zuschauer in höchste Verzückung. Nebenher konnte man noch allerlei feuerspeiende Skulpturen, brennende Girlanden und lodernde Tontöpfe, die alles stimmungsvoll in Szene setzten, bewundern.

9 P1070082 2 10 P1070086 2
15 Stadt der Vielfalt 2 Diese abendlichen
Impressionen
von den Feierlichkeiten im Nikolaiviertel sendete uns
die Leserin
Frau Almut aus Berlin.

Vielen Dank!
           Red.
                                                                                                                                                            16 Feuer 5 2                                                                                                
Das war wieder ein gelungener Höhepunkt in unserer Stadt. Insbesondere das beschauliche Nikolai-Viertel wird ab Montag wieder seine Ruhe finden. Bestimmt nur für eine kurze Zeit. Die Vereinsvorsitzende Martina Sprockhoff wird mit neuen Ideen das Viertel zur Weihnachtszeit wieder für kleine und große Stadtbummler in einen attraktiven Anziehungspunkt verwandeln.
Wir freuen uns darauf.
Ihre Grete Neugierig

Weitere Tageseindrücke aus dem Nikolaiviertel sehen Sie hier:

11 P1070092 2 12 P1070094 2
13 P1070100 2 14 P1070108 2