Auf das Musikfestival unter freiem Himmel, im Zentrum unserer Stadt, habe ich mich schon lange gefreut. Es spricht alljährlich eine breite Zielgruppe an. Unter den Besuchern sind viele, die selten ein Opernhaus oder einen Konzertsaal besuchen. Ein Fest für alle Sinne, mit einer Bandbreite zwischen klassischer Musik und „Star"-Konzerten mit Pop, Jazz oder Rock-Musik . |
Dieses Berliner Konzert-Highlight stellt einen sommerlichen Höhepunkt in der Hauptstadtkultur dar. Vom 5. Bis 9. Juli konnte „Jedermann" aus einem weitgefächerten musikalischen Angebot wählen und hatte gute Chancen auf einen bezahlbaren Sitzplatz im „Freien", innerhalb einer Absperrung – oder dahinter, ganz unentgeltlich. Aber um dort einen bevorzugten Platz zu ergattern, muss man frühzeitig vor Ort sein. Dann könnte man nämlich auch, auf den Sockeln des Deutschen u. Französischen Doms sitzend, einiges vom Bühnengeschehen erleben und kostenfrei den Klängen der Musik lauschen.
Meine Freundin Almut sorgte schon frühzeitig für Eintrittskarten zur „Swing-Nacht" – „Let it Swing" mit Andrej Hermlin & Swing Dance Orchestra , am 8. Juli 2012.
Gut gerüstet, mit Kissen für einen komfortablen Sitzgenuss und Regenkleidung für den „Eventualfall", konnten wir uns bei milder Sommerluft ganz entspannt dem Bühnengeschehen widmen und genossen obendrein ein Gläschen Sekt.
Andrej Hermlin verkörperte wie immer den Glanz der Swing-Ära. Dabei wurde er von seinem Swing Dance Orchester mitreißend unterstützt. Der Sohn, das steppende Wunderkind David Hermelin, verlieh dieser Formation frische, junge Unterstützung. Das Publikum war begeistert und dankte es ihm mit reichlich Beifall. Dieses Classic Open Air war der bisher größte Auftritt in seinem jungen Leben, resümierte der Vater Andrej sehr stolz. Unter anderem sangen Vater und Sohn im Duett einen Song, den Andrej Hermlin zum 10. Hochzeitstag für seine Frau Joyce, komponiert hat – „Two Dreamers in the Sky".
Sehr schwungvoll versetzte die Gustav Brom Big-Band, eines der ältesten Swing-Orchester Europas, die Besucher in Partylaune. Da war es ganz selbstverständlich, dass das Publikum dem Rhythmus folgend mitswingte. Glücklicherweise hatte ein mächtiges Gewitter am Nachmittag den Himmel von Wolken freigemacht, sodass die Sonne bis zur Dämmerung die gute Stimmung sehr erheblich unterstützte.
Stimmgewaltig kamen Sarah Connor und Joan Faulkner daher und boten einen weiteren musikalischen Hochgenuss. Sarah Connor begeisterte wieder ihre Fans. Man merkte ihr die Liebe zur Kommunikation der Instrumente und den Offbeat-Akzenten an. Für das Swing-Konzert holte sie sich die Inspirationen zum Auftritt aus den 20er und 30er Jahren. Sie selbst definiert sich so: sie befinde sich in stetiger musikalischer Entwicklung und Veränderung.
Ich freue mich schon auf das zum Ende des Jahres erscheinende neue Album.
Weitere Mitwirkende waren Solistin Bettina Labeau, Solist David Rose, Solistin KG (Kgomotso Tsatsi, Südafrika), Vocal Group „The Skylarks", Stepptanzpaar Ebersbach und Dirigent Vladimir Valovič.
Viel zu schnell verging dieses musikalische Feuerwerk.
Na, dann bis zum nächsten Jahr, mit Musik für jede Generation und jeden Geschmack!