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Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Karl Marx Allee 2 2

Die Karl-Marx-Allee ist eine der imposantesten Straßen Berlins,
erbaut wurde sie als ganzheitliches Baudenkmal.


Die als „stalinistische Zuckerbäckerarchitektur" verspotteten Wohnbauten haben in Fachkreisen längst Anerkennung als wichtige Strömung der europäischen Nachkriegsarchitektur erfahren.
Leider ist aus der einstigen Flaniermeile eine Hauptschlagader geworden.

Ladenbesitzer klagen über fehlende Laufkundschaft, Cafés schließen.
„Mit der Allee geht es bergab"- das war schon oft in Zeitungen zu lesen.

Trotzdem oder gerade deswegen haben sich die Fotografen Rüdiger Disselberger und Andreas Stehfest diese besondere Magistrale als Thema gewählt. Ein Jahr lang haben sie die Allee beobachtet, haben außergewöhnliche Motive aufgespürt, aber auch das Typische herausgearbeitet.

Beim Anschauen der Fotos werden Erinnerungen wach, an das „Kaufhaus des Kindes" zum Beispiel. In der 13. Etage gab es ein Kindercafé, „Erwachsene haben nur Zutritt in Begleitung von Kindern" stand am Eingang, und die kleinen Stühle waren mit rotem Lackleder bezogen. Einen großartigen Blick über Berlin gab es auch. Der Fernsehturm wurde ja erst 17 Jahre später eröffnet. Entworfen wurde er vom Architekten Professor Hermann Henselmann, der auch die Wohntürme am Frankfurter Tor und die Hochhäuser am Strausberger Platz entwarf.
Wer erinnert sich noch an das Eis im Café „Sibylle", an den Honigwein im Café „Warschau" oder an ein Rendezvous im „Matyas-Keller" im „Haus Budapest"?

Das ist lange her und gehört der Vergangenheit an.

Das „Kosmos" gibt es noch, nicht mehr als Filmtheater, Partys werden heute dort gefeiert. Im Kino „International" kann man nach wie vor Filme im großen Ambiente erleben.

Einige der Fotos konnten im RuDi- Nachbarschaftszentrum vom Januar bis Februar im „Studio 04" in der ersten Etage angeschaut werden.

Karl Marx Allee 3 2

Fotos 1 u. 2: Andreas Stehfest