100 Jahre Internationaler Frauentag im „RuDi“
Am Vortag des 8. März 2011 bestellte Frank, der Leiter des „Rudi –Kultur und Nachbarschaftszentrums“, eine größere Anzahl zartrosafarbener Rosen. Die dem „RuDi“ wohlgesonnene Blumenhändlerin an der Ecke Ehrenbergstraße legte jeder Rose noch ein paar grüne Gräser an, und so wurde aus dieser pflanzlichen Gemeinschaft ein ansehnliches Präsent für die zu erwartenden Frauen am nächsten Tag. In der frühen Morgenstunde des 8. März machte sich Frank auf den Weg, um die Blütenpracht von der Blumenhändlerin abzuholen und geschwind diesen prächtigen Strauß, vor den neugierigen Frauenblicken geschützt, in einem Behältnis bis zur Übergabe aufzubewahren.
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Im „Blütenzauber" fühlt man sich |
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Kurz vor der üblichen Zeit trafen dann die ersten frohgestimmten Frauen in ihrem gewohnten „Dienstagstreffpunkt“ ein. Unter dem Motto „Frühstücksplauderei“ findet regelmäßig dienstags ab 10.00 Uhr im „RuDi“ eine „Frühstücksrunde“ mit interessantem Themenangebot statt.
Die Moderation übernimmt entweder einer/e aus den eigenen Reihen oder ein/e dem „RuDi“ freundschaftlich verbundene/r Referentin o. Referent gerne und ohne Honorar. Die für alle offene Gesprächsrunde deckt den Erfahrungsbedarf und bietet Grundlage für neue Themen.
Am 100. Internationalen Frauentag erfreute Frank die Besucherinnen zur Begrüßung mit einer duftenden Rose. Er fand angemessene Worte des Dankes an die Frauen und führte sie in einen stimmungsvollen Vormittag.
Die Schreiberin erinnert: Während die Frauen in der ehemaligen DDR in den Jahren 1948 – 89 selbstbestimmt am 8. März feiern konnten und sich an Wertschätzung und Ehrung ihrer Leistungen durch den Arbeitsalltag und in ihren Familien sicher sein konnten, haben die Frauen der BRD zur gleichen Zeit um eigene Arbeitserlaubnis oder das eigene Konto bei Ihren Männern betteln müssen. Denn ein Gesetz für die Unabhängigkeit vom Mann wurde erst 1968 auf den Weg gebracht. Benachteiligungen in sozialer und gesellschaftlicher Hinsicht haben sich jedoch bis zum heutigen Tag erhalten. So haben sich die „Neubundesbürgerinnen“ bekanntermaßen in vielen Dingen „rückentwickeln“ müssen.
Gemütlich gestaltete Räume laden zum kreativen Wirken ein. Sehr gern verweilen die Nachbarinnen dienstags bei einem gemeinsamen Frühstück. Ein ausgewählter Vortrag rundet diese regelmäßige Zusammenkunft ab. |
Die Moderation des Vormittags lag in den Händen von Christiane Stolte (Schauspielerin), die vielen auch als Mitarbeiterin des „RuDi“ oder ehrenamtliche „Radio Stralau“ Redakteurin bekannt ist. Wie nicht anders zu erwarten und schon viele Male erprobt, stellte sie eine nette Auswahl literarischer Genüsse zusammen und trug sie gekonnt vor. Natürlich beinhalteten diese die Lebenssituationen bekannter, historischer Frauenpersönlichkeiten und lockten so manches Schmunzeln bei den gespannt lauschenden Zuhörerinnen hervor. Gelungen war die Transparenz zwischen Vortrag und anschließender Gesprächsrunde bei Sekt und Leckereien.
Fazit: Die Besucherinnen und Besucher des „RuDi Kultur- und Nachbarschaftszentrums“ begingen den 100. Internationalen Frauentag in einem vertrauten Rahmen.
Im Angedenken an die Errungenschaften, die durch bürgerliche und kommunistische Frauen vor 100 Jahren angeschoben und auf den Weg gebracht wurden, können sich die Frauen und Männer der Gegenwart nicht zurücklehnen, sondern müssen weiterhin Wege ebnen, die der Gerechtigkeit beider Geschlechter angemessen sind und gut tun. Besonders in den Gebieten der Erde, wo noch immer Armut, Ausbeutung und Krieg den Lebensalltag bestimmen. Red.
Fotos: gabra