rudi-main

rudi logo100

das

Kultur- und Nachbarschaftszentrum

 

Inzwischen sind wieder drei Jahre vergangen, und vergeblich warteten die Anwohner des Rudolfkiezes darauf, dass die Bebauung des Areals zwischen Lehmbruck-, Rudolf- und Ehrenbergstraße seinen Verlauf nimmt. Vor wenigen Tagen, am 13.10.11, gab es jedoch Neuigkeiten in dieser Angelegenheit im RuDi Kultur- und Nachbarschaftszentrum zu erfahren. Der Investor des Bauvorhabens lud zu einer Informationsveranstaltung ein. Das „RuDi"-Team war wie immer darum bemüht, diesen Abend erfolgreich vorzubereiten. Über 200 Einladungen wurden im Kiez rund um den Rudolfkiez, vom Warschauer Platz bis Markgrafen Damm, verteilt, und immer wieder haben die Mitarbeiter des „RuDis" Möglichkeiten eines Gesprächs zu den Anwohnern gesucht, um möglichst einem großen Interessenkreis die Teilnahme an der Info-Veranstaltung schmackhaft zu machen. Zum Bedauern von uns Anwohnern konnte leider kein Vertreter aus dem Bezirksamt zu dieser Zusammenkunft begrüßt werden.

P1040889 2 P1040891 2
1 Bauvorhaben „Lautizia" bietet Eigentumswohnungen mit modernstem Komfort, mit höchsten ökologischen Standards und weiteren Überraschungen ...
2 Wie sich durch die neue Bebauung die Parkraumsituation gestalten wird, steht in den Sternen ...


Der Bauherr war vertreten durch zwei Mitarbeiter seines Teams. Sie stellten mittels PowerPoint-Präsentation den Bebauungsplan, die Fassadengestaltung und den künftigen Komfort, der sich mit dem zu entstehenden Wohneigentum verbindet, dar. Ich war ganz überrascht, dass das jetzige Baukonzept von dem von vor drei Jahren so enorm abwich. Nach dem die „Katze aus dem Sack" war, setzte sogleich eine rege Diskussion ein. Verständlich war, dass die prekäre derzeitige und künftige Verkehrssituation die Gemüter sehr auffällig bewegte. So sollen zwar Tiefgaragenstellplätze für die künftigen Wohneigentümer angeboten werden, jedoch nicht zwingend mit in die Kaufoption einfließen. Das ist ja eine schöne Bescherung, wird sich so mancher Anwohner gedacht haben, denn die lang anhaltende Debatte um verschiedene Missstände auf unseren Straßen, die das Parkproblem betreffen, wollte gar nicht enden. Glücklicherweise fanden auch andere Anwohnerfragen noch Gehör. So zum Beispiel, wie es sich wohl künftig für junge Familien gestalten wird, wenn der Bedarf an Kindereinrichtungen sowie Freizeitplätzen entsteht.

P1040900 2 P1040922 2
3 Die seit vielen Jahren teilgenutzte Freifläche wird bald von einem Bauzaun umrundet sein.
4 Der erste Bagger gräbt sich schon durch den Boden, um vor Frostbeginn die Baugrube vorzubereiten.


Klare Antwort: Diese Bedarfe sind nicht in die Bauplanung eingeflossen, da angeblich ausreichend Angebote vorhanden sind.
Das Baukonzept sieht also keine sozialträchtigen Angebote vor. Schick und ein „Bunter Garten" wird sich uns präsentieren. Alles ist auf höchste Wohnbedürfnisse ausgerichtet. So wird künftig eine völlig andere Klientel unsere Nachbarschaft bevölkern.

P1040939 2
5 Vorsichtig trägt der Bagger die Erdschichten ab und türmt sie zu Erdhügeln auf. Hoffentlich gibt es keine unangenehmen „Bauüberraschungen".
6 Wer sich vorab einen Überblick über das künftige Wohnungsangebot verschaffen will, kann sich im Show- Room, dicht neben dem Baugeschehen, informieren.


Aber alles erst in den nächsten Jahren! – So wird aus dem ehemaligen Arbeiterquartier nun doch noch die vom ehemaligen Kanzler Dr. Kohl versprochene „blühende Landschaft" ausgerechnet in unserem Quartier entstehen. Wir wollen hoffen, dass sich der stetig steigende Mietspiegel ein Bein bricht und vor den angrenzenden Wohngebäuden in Richtung Markgrafen Damm zum stehen kommt.

Erna Priesewitz

Fotos: 1 –6 gabra