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Kultur- und Nachbarschaftszentrum


Eine Ausstellung zum 70. Geburtstag von Manfred Bofinger

„Es war einmal ein dicker Mann, der aß nur süßes Marzipan.“ – So beginnt die kleine, charmante Geschichte von Alfred Könner. Manfred Bofinger hat ihn gezeichnet, den dicken Mann, Herrn Dickbauch und seine Frau Dünnebein.

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1 Die Geschichten um Herrn Dickbauch und Frau Dünnebein hat Manfred Bofinger trefflich in Szene gesetzt. 2 Viele Gäste haben sich zum Gedenken an den Humoristen und Grafiker M. Bofinger zur Vernissage im „RuDi" eingefunden.

Wie sieht er aus, der dicke Mann? Zu sehen ist er in der Ausstellung im RuDi, die am 1. September 2011 eröffnet wurde.
Viele Gäste waren gekommen, „Kennerinnen und Kenner“ wie Herr Bernstein, ein Freund von Manfred Bofinger, zur Begrüßung sagte.

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3 Herr Bernstein kitzelte so manch einen Lacher beim Publikum hervor. 4 Heidrun Reutlinger im Gespräch mit Gabriele Bofinger.

 Dann gab er Geschichten zum Besten, auf lobende Worte wollte er verzichten.
Die schönste Geschichte ist wohl die des Schriftstellers Uwe Kant, in der geht es um die sprechende Katze Liesbeth. „Wo hast du die her?“ fragt Uwe Kant den Gastgeber Bofinger. „Ich habe sie gezeichnet!“
Aber auch von Kater „Rilke“ war die Rede, der nicht anwesend war, als es galt, eine Maus zur Strecke zu bringen.
Katze, Kater, Hund oder Frosch bevölkern Bofingers Tierkunde, aber nicht nur das reale Tier wird zum Motiv für den Zeichner Bofinger, auch das ausgestorbene Tier und das frei erfundene Tier werden zum Sinnbild des Menschlichen.
Ein Lieblingstier gibt es wohl nicht, Katze und Co. werden bevorzugt, Tiere, die Kinder kennen. Kinder waren Manfred Bofinger wichtig. Die von ihm illustrierten Geschichten helfen den Kindern, die Welt zu begreifen. Die Ausstellung ist nicht nur, aber auch für Kinder gedacht. Die Leiterin der „Galerie im Kiez“ Heidrun Reutlinger führt die jungen Besucher liebevoll durch die „bunte Tierwelt“. Spielerisch setzen sie sich mit dem Abgebildeten auseinander. Dank der Unterstützung durch die Kreuzberger Kinderstiftung sind die Führungen für umliegende Kitas und Schulen möglich.
Die Musik des Komponisten Professor Richter gibt den Tieren eine Stimme. Zur Ausstellungseröffnung erzählte der Professor von seiner Begegnung mit Manfred Bofinger und seiner Arbeit an der Komposition zu Bofingers Werk. Vorgetragen wurde die Musik von den Saxophonisten Lea Heinrich und Till Schwabenbauer, eine Musik, die ähnlich wie Peter Tschaikowsky`s „Peter und der Wolf“, jedem Tier ein Instrument reserviert. Man konnte hören, wie der Frosch atmet, der Kater sein Revier verteidigt und ein Huhn ein Ei legt.

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5 Die jungen Musiker Lea Heinrich und Till Schwabenbauer brachten die Komposition von Prof. Richter zum Klingen. 6 Bei einem Gläschen Wein und ein paar delikaten Häppchen konnten so manche Lacher platziert werden.

Oder etwa nicht?
Und wie geht es weiter mit Herrn Dickbauch und Frau Dünnebein, fragen Sie? Die Geschichte dieses ungleichen Paares endet unterm Regenbogenhut, ein schöneres Happy End kann man sich nicht vorstellen.


Die Ausstellung war Montag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Freitag von 10 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt war frei.

Führungen: Nach vorheriger Absprache mit Frau Reutlinger, Telefon: 297 740 83

Zur Finissage, am 4.Oktober 2011, um 19.30 Uhr las der Schauspieler und Leiter des RuDi Frank Zielske aus „Ein dicker Hund“.

Christin Matthée

Fotos: 1 Reutlinger, 2 – 6 Matthée