Eine Fotoausstellung auf der Berliner Mauer über Mauern, die Menschen weltweit trennen
Die Open-Air- Fotoausstellung WALLONWALL zeigt großformatige Panoramaaufnahmen des Berliner Fotografen Kai Wiedenhöfer.
Kai Wiedenhöfer beschäftigt sich als Fotograf seit 2006 mit dem Thema Mauern, die an verschiedenen Orten der Welt politische, ökonomische, religiöse und ethnische Konflikte besänftigen sollen.
Seine Reisen führten ihn dabei nach Bagdad, Belfast, Korea und nach Zypern.
Zu den von Kai Wiedenhöfer dokumentierten Mauern zählen auch die Grenze zwischen Mexiko und den USA und die zwischen Marokko und Spanien, also zwischen dem armen Afrika und dem reichen Europa.
Nun werden 36 der in dieser Zeit entstandenen Bilder auf dem längsten noch erhaltenen Reststück der Berliner Mauer auf einer Länge von 364 Metern nebeneinander gestellt.
WALLONWALL führt die Psychologie von Grenzen vor Augen, wirft Fragen auf und macht den Betrachter zum direkten Teilnehmer und Betroffenen.
Ziel des Projekts ist es, auf die Paradoxie von Globalisierungsmechanismen hinzuweisen: werden einerseits offene Grenzen und der freie Fluss von Kapital angestrebt, führt dies andererseits zum Bedürfnis nach Abgrenzung und zur Ausgrenzung von Menschen.
Die Ausstellung wurde von Adrienne Goehler kuratiert.
Zur Ausstellungseröffnung am 10. Juli zitiert Frau Goehler aus Barack Obamas Rede vor dem Brandenburger Tor am 19.6.2013: „Keine Mauer kann dem Drang nach Gerechtigkeit, dem Drang nach Freiheit, dem Drang nach Frieden, der in den Herzen der Menschen brennt, widerstehen" und fragt sich, ob der Präsident seine eigene Mauer zu Mexico vergessen hat. Sie spricht aber auch über das fünfjährige mühevolle Ringen um die Realisierung dieses Projekts, der Bezirksbürgermeister Franz Schulz gratulierte Frau Goehler und dankte für ihr leidenschaftliches Engagement.
Die Ausstellung ist bis zum 13. September in der Mühlenstraße, an der der Spree zugewandten Rückseite der East-Side-Gallery, Höhe O2-Halle zu sehen.
Text und Fotos: Krim