Der Hoffmann-Saal war gut gefüllt, und wer zu spät kam, musste mit einem unbequemen Stehplatz vorlieb nehmen. Ein sechsköpfiges Fach-Gremium der Stiftung Stadtmuseum Berlin begrüßte die zahlreich erschienenen neugierigen Presseleute. Exzellent auf die Wissbegierigen vorbereitet, in einem kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr, wurde resümiert, dass rund 180.000 Besucher an den fünf Museumsorten – Märkisches Museum, Nikolaikirche, Ephraim-Palais, Knoblochhaus , Museumsdorf Düppel und zu geführten Besichtigungen des Zentraldepots Poelzig-Halle – an Ausstellungen und Veranstaltungen teilnahmen.
Erstmalig beteiligte sich das Stadtmuseum an dem vom Land Berlin aufgelegten Förderprogramm zur Digitalisierung, das als ein wichtiger Beitrag zur Sammlungserschließung und -präsentation von Fr. Dr. Nentwig (Generaldirektorin) gewertet wurde.
Bedauerlich war zu vernehmen, dass sich die museale Nachnutzung des „Marinehauses" als ungeeignet erwies. Dadurch verschieben sich planerische Veränderungen im „Märkischen Museum". Das „Neue Berlin Museum " wird zukünftig in den Räumlichkeiten der Zentral- und Landesbibliothek, Standort Breite Straße in Mitte, entstehen.
Die Neukonzeption des „Märkischen Museums" soll in einem öffentlichen Kolloquium unter dem Titel „In eigener Sache" thematisiert werden.
In diesem Jahr beteiligt sich das Stadtmuseum Berlin mit Ausstellungen und Projekten, die unter dem zentralen Thema „Zerstörte Vielfalt" vom Land Berlin initiiert, konzipiert wurden. Diese wurden im Einzelnen vorgestellt und versprechen eine hohe Resonanz.
Zu den Ausstellungen 2013
Bis 17. Februar 13 laufen noch die Ausstellungen „die ganze Welt in meinem Spiegel" (Johannes Grützke, Hanna-Höch-Preis) und „Kalter Krieg und Wirtschaftswunder"(Farbfotografien von Herbert Maschke) im Ephraim-Palais.
Mit „BlickWechsel" im Märkischen Museum regt die Kuratorin Alice Uebe mit der Ausstellung „Kopfputz" zum genaueren „Hinsehen" bei den Exponaten der Dauerausstellung an. Mit „BlickWechsel" bietet das Stadtmuseum Berlin ein neues Ausstellungsformat an, das in regelmäßigen Abständen die Dauerausstellung unter bestimmten Themen hinterfragt. Somit werden dem Besucher immer wieder neue überraschende und berührende Seherlebnisse verschafft. „Kopfputz" führt den Besucher an zwölf Stationen der Dauerausstellung und lädt dazu ein, die Kopfbedeckungen auf den historischen Straßenszenen mit denen der Exponate von „Kopfputz" im „BlickWechsel" zu betrachten und über diese Kommunikation zum Nachdenken angeregt, zu einem Aufräumen im Kopf zu gelangen. Es gab eine Zeit, da war es selbstverständlich, nicht ohne eine Kopfbedeckung aus dem Haus zu gehen. Das Straßenbild war voll mit behüteten, kopfbedeckten Menschen. Wäre es heute auch so, würden da überhaupt die Musliminnen mit ihren Kopftüchern noch auffallen, wenn jede/r eine Kopfbedeckung trüge? Das Kopftuch wird hauptsächlich von Musliminnen getragen und ist deshalb in der öffentlichen Diskussion zum Gesinnungs-Zeichen geprägt worden. In Berlin gilt das sogenannte „Neutralitätsgesetz". Es beinhaltet, dass das Tragen von religiösen Symbolen (auch das Kopftuch) in Bereichen des öffentlichen Dienstes mit hoheitlichen Aufgaben wie Schule, Polizei und Justiz untersagt ist.
Lassen Sie sich zu diesem neuen „ BlickWechsel" einladen. Ein handliches Begleitheft verführt Sie dazu, die zwölf Exponate von „Kopfputz" zu finden. Dem Betrachter eröffnet sich eine spannende Sicht !
Wir setzen die Information über die Angebote der Stadtmuseen Berlin in nächster Zeit fort. Red.
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