Im Kreuzbergmuseum in der Adalbertstraße fand am 12. April 2012 ein Themenabend zur Geschichte des größten, ehemaligen Betriebes im jetzigen Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg statt. Das hört sich verworren an, ist aber korrekt und wurde auch so auf dieser Veranstaltung formuliert.
 |
Foto: Christin Matthée |
Die Rede ist von „NARVA", vom VEB NARVA.
Namensgeber ist nicht die drittgrößte Stadt Estlands, wie manch einer vermutet, sondern eine Zusammensetzung aus den Abkürzungen N –für Nitrogenium (Stickstoff), Ar –für Argon und Va –für Vakuum, klärt Herr Dr. Liewald das Publikum auf. Er hat von 1956 bis 92 im „Topmanagement", wie man heute sagt , gearbeitet und ist Autor der Bücher „Das BGW - Zur Betriebsgeschichte des Berliner Glühlampenwerks" Berlin, 2004 und „NARVA Licht, Nachlese zum Buch Das BGW" Berlin 2011. Emotional ist er noch immer mit NARVA verbunden, so wie ihm geht es vielen der ehemaligen 5000 Mitarbeiter.
Einige von ihnen standen, wenn auch indirekt , an diesem Abend im Mittelpunkt. Der Film „Johanna Just" (DDR 1981)von Hans Windgen und Peter Badler berichtet über das Leben einer Frau, die erst mit zunehmender Erfahrung durch die Arbeit im VEB NARVA Erfüllung fand.
Eine der Anwesenden war eine Kollegin der Johanna Just. Sie hat ab 1961 bei NARVA gelernt, wurde zum Studium delegiert und arbeitete noch einmal zwei Jahre im Betrieb. In der Zeitung hat sie von der Veranstaltung gelesen und obwohl sie nicht mehr in der Nähe wohnt und eigentlich etwas anderes vorhatte, wollte sie unbedingt kommen.
Auch im Rundfunk-Feature von Klaus Ihlau „Alltag ist jeden Tag"(DDR 1983) und im Buch von Wolfgang Herzberg „Arbeiter und Arbeiterinnen des VEB Berliner Glühlampenwerk erzählen ihr Leben, 1900 – 1980. In „Protokolle aus der DDR" geht es um die Biografien der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und nicht um einst dort „Beschäftigte...".
Christin Matthée
Fotos: Archiv ViGra-Stadtteilkultur
„Der ehemalige NARVA-Turm im neuen Gewand“ – nach der Rekonstruktion in der heutigen Oberbaum-City zu besichtigen.
 |
 |