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Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Ein Krieg-„ ganz aus Versehen"?

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Diesen provozierenden Titel wählten die Ausstellungsmacher aus Anlass des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges im Jahr 1914.
Die Absurdität dieser Behauptung wird sichtbar gemacht. Zahlreiche Dokumente beweisen die wirtschaftlichen Interessen. Schon 1912 steht dem deutschen Kapital der Sinn nach neuen Rohstoffquellen und nach neuen Absatzmärkten.
Aber wie kann das Volk für einen Krieg gewonnen werden? Welche Mittel stehen einem Staat zur Verfügung, jungen Männern ein Gewaltverbrechen schmackhaft zu machen?
Auch darüber gibt diese Ausstellung Auskunft.
Aussagekräftiges Material wurde zusammen getragen. „Nie wieder Krieg" lautet die Botschaft der Ausstellung und warnt damit vor der aktuellen Gewalt im Gazastreifen zum Beispiel oder in der Ukraine. Aber auch zum kritischen Hinterfragen der Bundeswehreinsätze regen die gezeigten Exponate an.
Künstler aller Generationen setzen sich mit dieser immer wiederkehrenden Problematik auseinander. Einer von ihnen ist Franz Masereel. Seine den Krieg anklagenden Holzschnitte sind weltbekannt. Die Illustrationen zu Romain Rollands Novelle „Pierre und Luce" stehen im starken Kontrast zur Kriegs verherrlichenden Propaganda.
Beim Betrachten der Ausstellung denkt manch ein Besucher vielleicht an das Biermann- Lied „Soldat, Soldat"

Soldat, Soldat in grauer Norm
Soldat, Soldat in Uniform
Soldat, Soldat, ihr seid so viel
Soldat, Soldat, das ist kein Spiel
Soldat, Soldat, ich finde nicht
Soldat, Soldat, dein Angesicht
Soldaten sind sich alle gleich
Lebendig und als Leich.

Soldat, Soldat wo gehst das hin
Soldat, Soldat wo ist der Sinn
Soldat, Soldat im nächsten Krieg
Soldat, Soldat gibt es kein Sieg
Soldat, Soldat die Welt ist jung
Soldat, Soldat so jung wie du
Die Welt hat einen tiefen Sprung
Soldat, am Rand stehst du.

Soldat, Soldat in grauer Norm
Soldat, Soldat in Uniform
Soldat, Soldat, ihr seid so viel
Soldat, Soldat, das ist kein Spiel
Soldat, Soldat, ich finde nicht
Soldat, Soldat, dein Angesicht
Soldaten sind sich alle gleich
Lebendig und als Leich.

Zur Ausstellungseröffnung wurden dokumentarische Texte, Gedichte und ein Ausschnitt aus dem Theaterstück „Hinkemann" von Ernst Toller vorgetragen und machten das Anliegen der Veranstaltung dadurch besonders eindringlich und lebendig.

Bild02-klDr. R. Zilkenat, Hans Maus, Lucia Meinhold, Frank Zielske, Arne Stelkmann

Die Ausstellung kann noch bis zum 27. August besucht werden.