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Kultur- und Nachbarschaftszentrum

2015 “Salto Mortale
unsere Geschichte“

20151029 SaltoMortale

2015 “Salto Mortale unsere Geschichte“

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 „Salto Mortale unserer Geschichte“ hatte „RuDi“, das bekannte Stralauer Nachbarschaftszentrum seine Veranstaltung im fünfundzwanzigsten Jahr deutschen Zusammenschlusses genannt. Tödlich bedeutet dieses italienische Wort für diesen Salto. Tödlich verlief die Geschichte in der Tat für die DDR. Ihre Menschen aber sehen ihre Geschichte differenzierter so auch die Gäste aus Ost und West am 7. Oktober im “RuDi“. Souverän und kenntnisreich moderierte die bekannte Journalistin Burga Kalinowski. Sie hatte ihr 2015 im Verlag Neues Leben erschienenes Buch „War das die Wende, die wir wollten?“ mitgebracht und zwei ihrer Interviewpartner: Nico Hollmann, der in der Musik- und Rockszene der DDR bekannte Komponist, der das Ende der DDR als Ausgereister in Westdeutschaland erlebte und Gisela Oechelhaeuser, die gestern und heute bekannte Kabarettistin erinnerten.

Nico intonierte am „RuDi“-Klavier spontan einige Melodien, die man lange nicht mehr gehört hatte. Emotional anrührend und plausibel sein Vortrag mit dem Blick des ausgereisten DDR-Bürgers, der die sogenannte Wende von seinem neuen westdeutschen Lebensmittelpunkt aus erlebte. „Vorwärts in die Vergangenheit“, diesen Titel im Buch der Burga Kalinowski glaubt man ihm. Gisela Oechelhaeuser überzeugte ebenso mit selbst Erlebtem. 1989 erlebte sie die DDR aus der Schweiz, dort spielte sie zu den Züricher Festwochen im Theater am Neumarkt die Rolle der Krupskaja, in Volker Brauns Stück „Lenins Tod“. Es war ihr, so berichtete sie am 7. Oktober im „RuDi“ eine doppelte Freude: Die Rolle der großen Krupskaja, der Stalin nicht in die Augen schauen konnte und ihre Auswahl als bekennende Bürgerin der DDR, für die Rolle.

Beiträge der „RuDi“-Gäste an diesem Abend machten noch immer den Ärger auf die vertanen Möglichkeiten und politischen Ärgernisse in der DDR deutlich und die Diskussion setzte sich bei dem im Nachbarschaftszentrum üblichen „RuDi“-Dinner fort. Zuvor aber bedankte sich Gerd Maurer vom „RuDi“ charmant bei Burga Kalinowski und ihren Partnern. Überreicht wurde, wie immer bei diesen Gelegenheiten, jedem ein Fläschchen traditionell handgepresstes griechisches Olivenöl. Das 100prozentig sortenreine Öl kommt aus Kreta und stammt aus der Solidaritätskampagne „Synergasia“, an der sich „RuDi“ seit Jahren mit beachtlichen Kontingenten beteiligt.

Vorher aber gab es noch eine Überraschung: Gisela schlüpfte in ihre Figur der Valentina, eine Verkäuferin - früher in der HO, dann bei LIDL.

Es lohnt sich das Kalinowski-Buch zu lesen und die taz hat Recht wenn sie zu ihm vermerkt: „ Für ihr Buch sprach Burga Kalinowski mit 27 Ostdeutschen. 25 Jahre nach der Wende rechnen die mit dem Kapitalismus ab.“

Für alle Freunde des „RuDi“: Im Nachbarschaftszentrum kann man eine Langfassung der Veranstaltung auf DVD kostenlos erwerben – solange der Vorrat reicht.

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